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Braucht der Körper Wasser, empfindet er Durst und motiviert uns dadurch, zu trinken.
So gehören zum gesunden menschlichen System selbstregulierende, d.h. heilsam ausgleichende Kräfte.
Auf der psychischen Ebene unterstützen schöpferische Kräfte dieses Prinzip.
In der Kunsttherapie arbeiten wir mit unterschiedlichen Materialien und Mitteln des spielerischen Gestaltens,
um schöpferische Prozesse anzuregen und zu begleiten.
Wie sieht das Thema aus, das mich beschäftigt?
Wie geht es mir, wenn ich dieser Vorstellung gestalterischen Ausdruck verleihe?
Was passiert mit mir, wenn das Bild wächst und sich verändert?
Ein Bild kann zur Sprache der Seele werden, wo das Sprechen allein manchmal nicht hinreicht.
Mit dem werdenden Bild sind wir gestalterisch in einem Gespräch, das nicht nur aus Sprache besteht.
Während des Gestaltens können Gefühle, Gedanken und Ideen in Fluss kommen.
Beim entspannten bildnerischen Arbeiten kann ein Kontakt zur Weite und Tiefe der Seelenwelt entstehen.
Unklares kann sich im Bild verdeutlichen, mal Raum einnehmen und auch in Distanz gesetzt werden.
Ein Bild kann sich im Prozess des Gestaltens entwickeln, verändern, wandeln.
Im Bild kann selbstaktiv ausprobiert, gehandelt und verändert werden.
Ein Bild kann erweitert werden, oder ein Neues kann dazu kommen.
Ein Bild kann symbolisch mit unseren Lebensthemen in Zusammenhang gebracht werden,
es kann aber auch für sich selbst stehen.
Ein Bild kann betrachtet, besprochen, reflektiert und immer wieder neu gesehen werden.
Insbesondere kann ein Bild Ressourcen und Wege zeigen, oder zu einem kostbaren Ort werden.
Deshalb gehört neben der spielerischen bildnerischen Spontanität ein achtsamer und respektvoller Umgang mit den Bildinhalten, den Prozessen und den auftretenden Emotionen auch zur Kunsttherapie.
"Es geht... um das Wachsen in die Tiefe und in die Höhe, in die Breite und in die Länge, es geht ums Freier- und ums Älterwerden, um grössere innere wie äussere Stärke. Vor allem geht es um das affektive Wachsen, darum, dass Bewusstheit, Verständnis, Akzeptanz, Zuneigung und ein stabiles Selbstgefühl erworben werden."
Judith Aaron Rubin 1993, Kunsttherapeutin